Der 61. Grimme-Preis wurde in Marl verliehen
Mit insgesamt 16 regulären Auszeichnungen und drei Sonderpreisen wurde am Freitagabend in Marl der 61. Grimme-Preis verliehen – einer der renommiertesten Auszeichnungen für Fernsehproduktionen im deutschsprachigen Raum. Im Zentrum des Abends standen die Preisträgerinnen und Preisträger, deren herausragende Beiträge zur Fernsehlandschaft gefeiert wurden.
Durch die festliche Gala führte Moderatorin Jana Pareigis. Für musikalische Begleitung sorgten Helmut Zerlett und Band – bekannt u. a. aus der „Harald Schmidt Show“.
Serien dominieren die Kategorie Fiktion
Auffällig: In der Sparte „Fiktion“ wurden in diesem Jahr ausschließlich Serien ausgezeichnet – ein Novum in der Geschichte des Grimme-Preises. Damit setzt sich ein Trend der vergangenen Jahre fort, der die gestiegene Bedeutung seriellen Erzählens unterstreicht.
Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann erhielt ihren bereits vierten Grimme-Preis. Auch Journalistin Isabel Schayani wurde erneut geehrt – für sie war es der dritte Preis.
Auszeichnung für investigativen Journalismus
Den Preis für die „Besondere Journalistische Leistung“ erhielten Isabell Beer und Isabel Ströh. Ihre aufwändigen Recherchen zu sexueller Gewalt und Missbrauch in digitalen Räumen – veröffentlicht über das funk-Format STRG_F – überzeugten die Jury. Die Filme „Pädokriminelle im Stream“ und „Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram“ (beide NDR/funk) machten auf erschreckende Strukturen im Netz aufmerksam.
Ein Statement für Qualitätsjournalismus
NRW-Medienminister Nathanael Liminski betonte in seiner Ansprache die gesellschaftliche Relevanz des Grimme-Preises: „Gerade in Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion zu verschwimmen drohen, braucht es starken, unabhängigen Journalismus – und Bühnen wie den Grimme-Preis, die diese Arbeit sichtbar machen.“
Besondere Ehrung für Groeben und Kloeppel
Die „Besondere Ehrung des Preisstifters“ ging in diesem Jahr an die beiden langjährigen RTL-Nachrichtengesichter Ulrike von der Groeben und Peter Kloeppel. Martin Rabanus, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, würdigte sie als „Vertreter eines unabhängigen und verantwortungsvollen Journalismus“.
Kultur und Demokratie im Fokus der Preispublikation
Begleitend zur Preisverleihung ist wie jedes Jahr eine umfangreiche Publikation erschienen. Neben Porträts der Preisträgerinnen und Preisträger bietet sie in diesem Jahr einen redaktionellen Themenschwerpunkt: Kultur und Fernsehen. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, beleuchtet in seinem Beitrag die Wechselwirkungen zwischen kulturellem Selbstverständnis und demokratischem Diskurs. Autorin Heike Hupertz widmet sich der Kulturberichterstattung, während Journalist Klaus Raab ein Interview mit den beiden Ehrenpreisträgern führte.
TV-Ausstrahlung & weitere Infos
Die Preisverleihung wird am Freitagabend um 22.25 Uhr auf 3sat ausgestrahlt und ist anschließend in der 3sat-Mediathek verfügbar. Der WDR zeigt am 5. April um 10 Uhr eine Zusammenfassung mit den Highlights.
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Der Grimme-Preis wird gestiftet vom Deutschen Volkshochschul-Verband. Zu den Partnern zählen das Land Nordrhein-Westfalen, ZDF, WDR, 3sat und die Stadt Marl.
Quelle: Grimme-Institut
Fotos: Andreas Krüskemper