24. Dezember 2024
Regionales

DPSG Münster legt Handlungsfelder für die politische Arbeit fest

Die Diözesanversammlung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Bistum Münster tagte am vergangenen Wochenende in Haltern am See. Dabei beschloss das höchste Gremium des Verbands eine Konkretisierung der politischen Ausrichtung und beklagte den Rückgang finanzieller Zuwendungen durch das Bistum Münster. Außerdem verabschiedete die Versammlung Diözesansekretärin Irene Escherlor nach 22 Jahren in den Ruhestand.
Vom 25. bis 26.11.2023 tagte die Diözesanversammlung im Gilwell Sankt Ludger in Haltern am See und hatte dabei über verschiedene Anträge aus dem Verband zu beraten. Unter anderem legte die Diözesanversammlung Handlungsfelder für die Rahmengestaltung der politischen Arbeit im Diözesanverband fest, um die politische und zukunftsorientierte Ausrichtung des Verbandes zu konkretisieren. Die verbandliche politische Vertretung in Landes-, Bundes- und Bistumspolitik soll auf der Grundhaltung basieren, dass der Diözesanverband international und weltoffen ausgerichtet ist und Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur freien Entfaltung und Verantwortungsübernahme bietet. Zudem will man Kirche aktiv gestalten und sich für Aufklärung von Missständen, für den Abbau klerikaler Machtstrukturen und die Stärkung von „Kirche für alle“ einsetzen. Als Pfadfinderverband traditionell dem Umweltschutz verpflichtet definierte die Versammlung den Kampf für den Klimaschutz als weiteres Handlungsfeld für die Zukunft. Die Annahme des Antrags begrüßte der Verbandspolitische Vorstandsreferent Henning Bayer sehr: „Die Welt bewegt sich und wir bewegen uns mit ihr. In Zeiten verschiedener Krisen müssen wir als Jugendverband jetzt klar benennen, wo unsere inhaltlichen und politischen Schwerpunkte liegen. So können wir unsere Bildungsangebote besser besetzen und Forderungen an Politik und Kirche sinnvoll nachschärfen.“ Auch der Diözesanvorsitzende Dirk Schmedding sah die Entscheidung positiv: „Mit den beschlossenen Handlungsfeldern können wir uns nun mit den 9500 Pfadfinderinnen und Pfadfindern unseres Verbandes im Rücken für eine zukunftsgerichtete Politik starkmachen.“
Über eine andere Entwicklung zeigte sich Schmedding allerdings besorgt. Die Versammlung stand in vielerlei Hinsicht unter dem Eindruck der bald sinkenden finanziellen Mittel für den Verband durch das Bistum Münster. Der Vorsitzende brachte die allgegenwärtige Unsicherheit zum Ausdruck: „Die zu erwartenden finanziellen Veränderungen zulasten einer guten Finanzierung von Kinder- und Jugendarbeit werfen bei uns jetzt schon sehr dunkle Schatten voraus. Sowohl die Mittel von Land als auch vom Bistum werden zurückgehen oder durch die Inflation weiter minimiert. So können wir jetzt schon wichtige Anliegen nicht beschließen und gute Vorhaben nicht ausreichend finanziell unterstützen. Dies geht zulasten der Kinder und Jugendlichen.“
Die Diözesanversammlung beschloss zudem, dass der Diözesanvorstand sich für die Erstellung eines Leitfadens zur armutssensiblen Finanzierung des World Scout Jamborees für Teilnehmende an geeigneter Stelle starkmachen wird. Das jährliche Weltpfadfindertreffen bedeutet für viele Kinder und Jugendliche ein einmaliges Erlebnis in ihrem Pfadfinderleben, ist allerdings mit sehr hohen Teilnahmegebühren verbunden. Mit dem Leitfaden sollen die Stämme (Ortsgruppen) des Verbands über Möglichkeiten aufgeklärt werden Zuschüsse zu beantragen und Sponsoren zu gewinnen, um die Kosten zu reduzieren und so mehr Kindern und Jugendlichen eine Teilnahme zu ermöglichen. Um dem Thema Armutssensibilität grundsätzlich in Zukunft mehr Raum zu geben, rief die Versammlung eine Arbeitsgruppe ins Leben, die sich dem Thema widmet und Vorarbeiten leisten soll, um auf der Diözesanversammlung im nächsten Jahr Entscheidungen für konkrete Maßnahmen zu ermöglichen.
Im letzten Jahr hatte die Versammlung die Durchführung eines großen Diözesanlagers im Jahr 2027 beschlossen. Nun wurde hierfür ein konkretes Datum festgelegt. Das Zeltlager zum 85 -jährigen Bestehen des Diözesanverbandes mit mehreren tausend Teilnehmenden wird am Pfingstwochenende vom 14. bis 17. Mai 2027 stattfinden.
Die Diözesanversammlung hatte ebenfalls Personalfragen zu klären. Beim Jugendwerk Sankt Georg, dem Rechtsträger des Diözesanverbandes, waren drei Ämter neu zu besetzen. Gewählt wurden Lioba Vienenkötter, Anika Horstmann und Ulla Böhner.
In der Mitgliederversammlung des Gilwell Sankt Ludger e.V., dem Rechtsträger der Jugendbildungseinrichtung des Verbands, mussten sechs Ämter neu besetzt werden. Die Wahl der Versammlung fiel auf Peter Braunisch, Max Dittmann, Jule Fladderak, Stefanie Reichenbach, Andreas Schulte und Lisa Weßling.
Den emotionalen Höhepunkt des Tages stellte die Verabschiedungsfeier von Irene Escherlor dar. Die Diözesansekretärin arbeitete seit über 22 Jahren für die DPSG Münster und wurde von vielen als die „gute Seele des Verbands“ wahrgenommen. Dementsprechend emotional verlief die Verabschiedung in ihren Ruhestand. „Irene Escherlor hat mit ihrer umfassenden Kenntnis unseres Verbands – vor allem aber mit ihrem großen Herzen – eine immense Bedeutung für uns alle. Wir werden sie sehr im Verband vermissen und hoffen, dass sie uns in anderer Funktion vielleicht doch noch etwas länger erhalten bleibt“, so Diözesanvorsitzende Nina-Maria Pauls.
Die nächste Diözesanversammlung wird vom 22. bis 24. November 2024 erstmals dreitägig im Diözesanzentrum Gilwell St. Ludger in Haltern am See stattfinden.

Quelle: DPSG DV Münster
Fotos: Andreas Krüskemper

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