Weniger Unfälle Dank Corona
„Die Anzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Coesfeld ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent zurückgegangen“, berichtete Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr heute Mittag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallentwicklung. Hauptgrund dafür ist Corona: Da durch Lockdowns und Homeoffice weniger Verkehrsteilnehmys unterwegs waren, sank in der Folge auch die Zahl der Unfälle. Von 5945 in 2019 sank sie auf 4812 in 2020.
Dies zog sich durch fast alle Bereiche der Statistik. Lediglich in zwei Bereichen gab es signifikante Steigerungen: Die Zahl der schwerverletzten Seniorys (von 50 auf 59) und motorisierten Zweiradfahrer (von 43 auf 54) stiegen deutlich an.
Was Polizeidirektor Thomas Eder, Leiter der Direktion Verkehr, auch Sorgen bereitet: Der Anteil der Wildunfälle macht mit 27 Prozent schon mehr als ein Viertel der Unfälle aus. Da wegen Corona im vergangenen Jahr kaum Jagden stattgefunden haben, dürfte der Anteil aufgrund der höheren Zahl an Rehen auch in 2021 weiter steigen. Der Haken: Die Polizei allein kann hier nichts machen, es müssen gemeinsame Maßnahmen von Jägys, Landwirtys und den Straßenbauträgys getroffen werden. Ein Faktor sind beispielsweise die Blühstreifen an den Straßenrändern: Sie sollen den Insekten helfen, locken aber auch Rehe an die Straßen. Daher sollten sie eher an Wirtschaftswegen angelegt werden als an den Hauptstraßen, auch wenn sie dort weniger gesehen werden.
Während die Unfallhäufigkeit, also die Anzahl der Unfälle pro 100.000 Einwohnys, im Kreis Coesfeld bei 2181 lag, beträgt sie in Senden nur 813. Hier ging die Zahl der Verkehrsunfälle um fast ein Viertel von 219 auf 166 zurück. Insgesamt gab es dabei 71 Verunglücktys (2019: 96), davon 3 Kinder (11), 10 Seniorys (12), 12 Rad-/Pedelec-/E-Bike-Fahrys (20) und 6 Fußgängys (11). Lediglich die Zahl der verunglückten Motorradfahrys stieg von 4 auf 9. Tödlich Verletzte gab es im vergangenen Jahr in Senden nicht zu beklagen.
Fotos + Text: Andreas Krüskemper