15. November 2024
Lokales

Schloss Senden als außerschulischer Lernort

Am vorherigen Wochenende stand der Schlosspark im Mittelpunkt des Geschehens, am vergangenen Sonntag richtete sich das Augenmerk auf das Gebäude selbst. Im Rahmen des Schlösser- und Burgentages des Münsterland e. V. lockte das Schloss zahlreiche Besuchys aus dem Münsterland nach Senden.

Es dürften ungefähr doppelt so viele Besuchys sein als beim Tag der Gärten und Parks“, vermutete Dr. Martina Flessner, Geschäftsführerin des Schloss Senden e.V., bereits am frühen Nachmittag. Vor allem die angebotenen Führungen durch die Baustelle „Mannenhaus“ wirkte als Publikumsmagnet. Obwohl neben den angekündigten Terminen um 12 und 14 Uhr noch weitere Führungen anberaumt wurden, überstieg die Zahl der Interessentys die der möglichen Plätze. Wegen Corona war die Zahl der Teilnehmys bei den Führungen auf 20 begrenzt.

Über die (bauliche) Geschichte des Schlosses konnten sich die Besuchys an einer Infowand informieren, die Sigrid Kaliczek vorbereitet hatte. Die Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) hatte die Coronazeit dazu genutzt, Informationen dazu zu sammeln und optisch aufzubereiten.

Viele Besuchys nutzten die Atmosphäre des Schlosses und das schöne Wetter für ein Picknick im Schlosspark. Der Schlossverein hatte wieder viele ansprechend gepackte Picknick-Kisten vorbereitet. Unter den Picknickfreundys waren auch Susanne Metz, Helmut von Howe und Maximilian Freiherr von Wendt vom Förderkreis Kultur und Schlösser, der das deutsch-niederländische Projekt „MINT Lab in Schlössern/in kastelen“ mitfinanziert hat. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, historische Gebäude zu beleben, was mit den MINT-Projekten (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) optimal gelänge. „Außerdem kann man durch außerschulische Lernorte einen Bezug der schulischen Lerninhalte zur Praxis herstellen“, so ihre Überzeugung.

Um 16 Uhr wurde im Schloss erstmals der Abschluss-Film zum MINT Lab gezeigt und gleichzeitig auf Youtube freigeschaltet. Eva-Maria Mohn von der Andreas-Mohn-Stiftung, die das Projekt initiiert und umfassend gefördert hat, zeigte sich erfreut, dass das Lab weiterlebt, auch wenn das Projekt eigentlich zu Ende ist: „Die Utensilien aus dem Projekt werden im Schloss Senden eingelagert und können so sowohl von interessierten Schulen aus der Region ausgeliehen werden als auch vor Ort als außerschulischer Lernort genutzt werden“, so Mohn.

Dass dies ein wichtiger Punkt ist, sind sich auch Eva Pöpping und Gregor Leydag sicher. Die Mathe- und Physiklehrerin des Joseph-Haydn-Gymnasiums und der ehemalige Leiter des Hülshoff-Gymnasiums Dülmen hatten im November 2019 am Startprojekt am Schloss teilgenommen und machten deutlich, dass beide Schulen auch in Zukunft großes Interesse hätten, an MINT-Projekten auf Schloss Senden teilzunehmen.

Das Verknüpfen von Wissenserwerb und Erlebnissen stand auch bei der Kinderrallye im Vordergrund: An verschiedenen Stationen wurden die Teilnehmys mit der (Alltags-)Geschichte des Schlosses vertraut gemacht. Dabei ging es nicht nur um das Schloss selbst, sondern auch um den Park und die Natur ganz allgemein.

Für alle, die keine Gelegenheit für eine Führung durch das Mannenhaus hatten, gibt es die nächsten Möglichkeiten bei der Steverlandroute am 8. August und am Tag des offenen Denkmals am 12. September.

Fotos + Text: Andreas Krüskemper

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